Montag, 7. Dezember 2009

Antworten auf Kommentare

Hoi Zäme!
Danke für die vielen Kommentare. Ich gehe hier noch auf einzelne Aussagen/Fragen näher ein:

"Doch sobald gegenseitiges Missionarentum zu tage gefördert wird, scheiden sich die Geister. Aus Freunden werden Feinde!"
- Mission muss nicht per se schlecht sein und aus Freunden Feinden machen. Ich finde, man kann sehr wohl zur eigenen Überzeugung stehen und diese weitergeben wollen. Wichtig ist dabei der Respekt vor dem Anderen und dass Mission nicht mit Druck geschieht.

"Ist es nicht ziemlich scheinheilig, den Muslimen ein Recht zu entziehen, welches allen anderen Religionen als selbstverständlich zugestanden wird, und welches an und für sich durch unsere Verfassung (s. Art 8: Diskriminierungsverbot, Religionsfreiheit) garantiert wäre; und NACH geglückter Diskriminierung dann zu "Freundlichkeit" und "Gastfreundschaft" aufzufordern?"
- Den Christen kann im Prinzip das gleiche Recht entzogen werden, nämlich einen Kirchenturmn zu bauen, wenn eine Mehrheit der Stimmenden ein solches Zeichen setzen will. Deswegen muss man nicht gleich von Diskriminierung und Einschränkung der Religionsfreiheit reden. Zu denken gibt mir, wenn Muslime als Menschen angegriffen und verletzt werden, hier braucht es Versöhnung. Mit meinem Aufruf will ich gerade Ja-Stimmenden aufzeigen, dass auch sie eine Verantwortung haben, damit Integration gelingen kann, und dass man den Islamismus nicht per Minarettverbot als Fernsteuerung abschalten kann.

@Dominic:
Die Minarett-Initiative wurde leider im Vorfeld durch viele Medien als rechtsextrem oder anti-Moslem heraufgespielt, z.T. wohl auch zu Recht auf Grund des z.T. provokativen Abstimmungskampfes. Einen Monat vor der Abstimmung sagte Hisham Maizar (Präsident Föderation Islamischer Dachverbände in der Schweiz): “Wenn überhaupt etwas als beleidigend empfunden wurde von den hier lebenden Moslems, dann war es die Plakatkampagne der vergangenen Monate. Vorher dachten sich viele, dass die Anti-Minarett-Initiative eine Angelegenheit des Schweizer Staates sei, und nicht der Muslime selbst.” (http://www.20min.ch/news/schweiz/story/-Wir-sind-nicht-Kanonenfutter-fuer-die-SVP--22023613)
Ich habe deshalb keine Schuldgefühle, weil ich ein wohlüberlegtes Ja in die Urne gelegt habe, ohne dabei Hassgefühle gegenüber Moslems zu empfinden. Das Minarettverbot kann zu Recht als Kritik und gewissermassen als symbolische Grenze an einem radikalen Islam verstanden werden, wie ihn z.B. Saudi-Arabien auch in der Schweiz fördern will, wie SA das bereits in den Balkanländern tut.

"Wie um Himmels Willen willst Du den Muslimen klar machen, dass DU das Minarettverbot als Ablehnung einer Ideologie und nicht als Ablehnung der Muslime verstanden wissen willst?"
- Das wird sich zeigen müssen, habe kürzlich eine gläubige Muslima kennengelernt, die mich fragte, warum in der Welt ich Ja gestimmt habe. Denke wir haben ein paar spannende Gespräche vor uns...

"Die Muslime werden doch wohl auch das Recht haben, das Ja so zu interpretieren, wie sie es verstehen?"
- Ja natürlich, mein Blogeintrag beansprucht ja keine universelle Gültigkeit und legt auch dar, warum ich Ja gestimmt habe.

"Du hast selbst in Deinem Beitrag auf den Islam pauschal als "Religion des Hasses" angespielt."
Ich habe den Islam nicht pauschal als "Religion des Hasses" bezeichnet sondern lediglich zitiert. Ausserdem bleibt es dem Leser überlassen, zu beurteilen, ob der frühere Glaube (Religion des Hasses) des Sultan A. nun DER Islam ist, oder eine (radikale) Form davon.

"Was das Ja meines Erachtens zum Ausdruck gebracht hat, ist dass die Schweizer BEIDE Sorten von Islam unsympathisch und bedrohlich findet und bereit ist, das religiöse Symbol BEIDER Sorten von Islam per Gesetz zu verbieten."
- Leider sieht das Minarett des radikalen Islams dem Minarett des moderaten Islams verwechselbar ähnlich. Daher ist es schwierig hier scharf zu trennen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen